Römische Götter, Sterne und Planeten – Ein Blick in den antiken Himmel
Die römische Mythologie und ihre Götter... Die Planeten unseres Sonnensystems verdanken ihre Namen größtenteils der römischen Mythologie. Diese Tradition begann mit den alten Römern, die die Himmelskörper, die sie beobachteten, nach ihren Göttern benannten. Diese Namen reflektieren die Charakteristika der Götter und wurden aufgrund dessen auf die Planeten übertragen. Die alten Römer hatten damals ein geozentrisches Weltbild, weil sie noch davon überzeugt waren, dass die Planeten sich um die Erde drehen und die Erde das Zentrum des Universums sei. Das heliozentrische Weltbild etablierte sich erst Jahrhundert später.

Die Götter und ihre Planeten
- Mars (römischer Kriegsgott): Benannt ist der rote Planet nach dem Gott Mars, der für sein kriegerisches Naturell und seine Leidenschaft bekannt war. Die rötliche Färbung des Mars verknüpften die Römer mit der Kraft des Feuers und des Blutes.
- Jupiter (Göttervater): Jupiter war der höchste Gott im römischen Pantheon. Mit seiner Macht über Blitz und Donner stand er für Größe und Autorität, weswegen Jupiter als der größte Planet in unserem Sonnensystem diesen Namen erhielt.
- Venus (Göttin der Liebe und Schönheit): Sie galt als Inbegriff von Anmut und Harmonie. Dass der Planet Venus am Abend- oder Morgenhimmel besonders hell strahlt, verstärkte den Eindruck, er verkörpere das Schöne und das Anziehende.
- Merkur (Götterbote): Merkur ist der Planet, der am schnellsten die Erde umrundet und der sich auch am schnellsten durch den Tierkreis bewegt, was ihm den Namen des Götterboten verschafft hat.
Saturn (Gott der Ernte und der Zeit): Auch Saturn war mit dem bloßen Auge sichtbar. Er war zu jener Zeit der am langsamsten laufende Planet, weswegen er symbolisch für Zeit und Geduld steht.
Die weiteren uns bekannten Planeten wurden erst nach und nach entdeckt, Uranus 1781, Neptun 1846 und Pluto 1930. Auch diese Namen folgten der Tradition römischer Namensgebung im Zusammenhang mit besonderen Charakteristika der Planeten und Götter.
Nicht ohne göttliche Fügung glaubte man, dass die Geschicke der Welt von den Sternen abhängen…
Manilius, ein römischer Dichter und Astronom aus dem 1. Jahrhundert n. Ch., beschäftigt sich in seinem Lehrgedicht „Astronomica“ mit Astronomie und Astrologie und bietet einen Einblick in die damaligen Vorstellungen von Himmelskörpern und ihrem Einfluss auf das menschliche Schicksal sowie dem Glauben an höhere Mächte und an eine höhere, göttliche Ordnung und deren Gesetzmäßigkeiten.
Astrologie in der römischen Antike
In den römischen Villen, die man heute im Kulturpark Bliesgau besichtigen kann, finden sich Mosaike und Wandmalereien, die astrologische Themen darstellen.
Neben der Mundan-Astrologie, bei der die Bewegungen der Planeten auf ein Kollektiv bezogen werden, beschäftigt sich die Individual-Astrologie mit der Deutung individueller Geburtshoroskope und geht bis in die hellenistische Zeit ab dem 4. Jahrhundert v. Ch. zurück. Sie erreichte in der Renaissance einer erneute Blüte und hat bis heute ihre Faszination und Bedeutung in der Persönlichkeitsentwicklung nicht verloren.
Interesse an der Astrologie geweckt?
klicke hierMythologie und moderne Astronomie
Die Faszination für den Sternenhimmel und die Geschichten, die die Römer mit den Planeten verbanden, hat bis heute nichts von ihrer Magie verloren. Während wir heute Teleskope, moderne Technik und die Wissenschaft nutzen, um die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln, liegt das Wesentliche der Mythologie in ihrer Bedeutung, Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Welt und des Universums durch Symbole und archetypische Figuren zu beantworten.
Im Europäischen Kulturpark Bliesgau verbinden sich die Erkenntnisse moderner Wissenschaft mit dem Einblick in das antike Weltverstehen der alten Römer – eine einzigartige Gelegenheit, Geschichte und Astronomie auf einprägsame Weise zu erleben.
Was erwartet Besucher?
Wer den Europäischen Kulturpark besucht, taucht in die Welt der alten Römer ein: Archäologische Ausgrabungen, rekonstruierte Gebäude und Funde geben vielseitige und spannende Einblicke in Leben und Alltag der Menschen vor ca. 2 Jahrtausenden und machen den Besuch zu einer eindrucksvollen Reise zurück in die Vergangenheit.
Warum also nicht einen nächtlichen Abstecher machen und die Sterne über dem Bliesgau betrachten? Die klare Luft im Biosphärenreservat bietet oft gute Bedingungen, um Planeten am Himmel zu sichten – genau wie einst die Römer es taten.
